Dr. (Univ. Pavia) Bernd Hoppelshäuser

 

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Augenarzt Nittendorf Dr. Hoppelshäuser

Augenarztpraxis

Nittendorf

 

Netzhauterkrankungen

 

Die Wahrnehmung plötzlicher Lichtblitze oder der Eindruck, es würden Schwärme schwarzer Punkte vorbeiziehen, kann auf eine Erkrankung der Netzhaut hinweisen. Es kann sich um eine Ablösung der Netzhaut handeln, um altersbedingte Veränderungen oder Löcher in der Netzhaut. Bei Bluthochdruck und der Zuckerkrankheit können Netzhautveränderungen eine Begleiterscheinung sein.

 

Netzhauterkrankungen erfordern eine operative Behandlung. Bei Netzhautlöchern oder degenerativen Veränderungen ist es erforderlich, die Netzhaut durch Anheften auf einer Unterlage zu sichern. Abgelöste Netzhaut muss wieder angelegt werden und je nach Ursache und Schwere wird über die Art der notwendigen Operation entschieden.

 

Die Netzhaut (Retina)

 

Die Netzhaut (Retina) ist die innerste Schicht der Augenhäute und die sensorische Empfangsfläche des Auges. Hier werden die Wahrnehmungen aufgenommen und über den Sehnerven weitergeleitet. Das einfallende Licht wird in Lichtimpulse umgewandelt. Am hinteren Pol des Auges befindet sich in der Netzhaut eine kleine Grube, die Fovea centralis. Sie ist die Stelle des schärfsten Sehens. Die Netzhaut enthält keine Schmerzfasern. Sie ist entwicklungsgeschichtlich ein vor gelagerter Gehirnteil.

 

Zu den Erkrankungen der Netzhaut gehören:

• die diabetische Retinopathie

• retinale Gefäßverschlüsse

• Makuladegeneration

• Retinitis Pigmentosa

• Netzhautablösung

 

Die Wahrnehmung plötzlicher Lichtblitze oder der Eindruck, es würden Schwärme schwarzer Punkte vorbeiziehen, kann auf eine Erkrankung der Netzhaut hinweisen. Es kann sich um eine Ablösung der Netzhaut handeln, um altersbedingte Veränderungen oder Löcher in der Netzhaut. Bei Bluthochdruck und der Zuckerkrankheit können Netzhautveränderungen eine Begleiterscheinung sein.

Netzhauterkrankungen erfordern eine operative Behandlung. Bei Netzhautlöchern oder degenerativen Veränderungen ist es erforderlich, die Netzhaut durch Anheften auf einer Unterlage zu sichern. Dieses kann man mit Laserstrahlen oder einer Kältebehandlung (Kyropexie) erreichen.

Abgelöste Netzhaut muss wieder angelegt werden und je nach Ursache und Schwere wird über die Art der notwendigen Operation entschieden. Sie wird meist in Vollnarkose, seltener mit örtlicher Betäubung, durchgeführt.

 

Die Retinopathia pigmentosa

 

Die Retinopathia pigmentosa (Retinitis pigmentosa) ist eine erblich bedingte Erkrankung der Netzhaut. Ursache ist eine Degeneration der Lichtsinneszellen (Zapfen, Stäbchen). Man unterscheidet zwei Formen:

primäre Retinopathia pigmentosa

 

Sie wird als Einzelerkrankung vererbt. Der Erbgang ist in 50 Prozent der Fälle autosomal-rezessiv, es kommen aber auch autosomal-dominante und x-chromosomal-rezessive Erbgänge vor.

sekundäre Retinopathia pigmentosa

 

Diese Form tritt im Symptomenkomplex bei generalisierten Stoffwechselerkrankungen auf. Dazu gehören unter anderem:

 

• Usher-Syndrom: erblich bedingte Kombination von langsam fortschreitender Netzhautdegeneration - Retinopathia pigmentosa (RP) - und bereits früh einsetzender Innenohrschwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit von Geburt an

• Bassen-Kornzweig-Syndrom: hierbei handelt es sich um Gedeihstörungen im Säuglingsalter, die durch Fettverdauungsstörungen mit chronischem Durchfall hervorgerufen werden. Dazu kommen im Kindesalter noch neurologisch bedingte Bewegungsstörungen und Muskelschwäche, im zweiten Lebensjahrzehnt kommt die Retinitis pigmentosa dazu. Vit. A-Gaben sind hilfreich, so dass eine frühe Diagnose günstig ist.

• Refsum-Syndrom: sehr seltene Stoffwechselstörung, die mit Knochenanomalien, Hautveränderungen („Fischhaut“), Schwerhörigkeit, Geruchssinnstörungen (Anosimie) und Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie) einhergeht. Erste Augensymptome treten im jugendlichen Alter auf. Therapie: phytansäurefreie Diät

• kongenitale Amaurose Leber: Erblindung von Geburt an oder im ersten Lebensjahr. Symptome: Nystagmus, Strabismus, Augenbohren

Bei der Retinopathia pigmentosa sind beide Augen betroffen. Sie beginnt meist bereits im Jugendalter mit einer Nachtblindheit (Nyktalopie). Im Krankheitsverlauf, der über mehrere Jahre laufen kann, kommt es zu konzentrischen Gesichtsfeldeinschränkungen (Tunnelblick), Verlust der Sehschärfe, gestörtem Farb- bzw. Kontrastsehen, im schlimmsten Fall zur Erblindung.

 

Im Fundusbild findet man die klassische Befundtrias der Erkrankung:

• Verengung der Arteriolen

• spätere knochenbälkchenähnliche Pigmentierung des Augenfundus

• wächserne Papillenblässe

 

Weitere spätere Befunde können eine atrophische Makulopathie oder ein zystisches Makulaödem sein. Im Rahmen der Erkrankung entwickelt sich früh ein hinterer schalenförmiger Katarakt.

Es gibt bisher keine Therapie für die Retinopathia pigmentosa. Die Prognose ist unterschiedlich und abhängig vom Vererbungsmodus, insgesamt aber eher ungünstig.

Netzhautablösung

 

Als Netzhautablösung (Ablatio retinae, Amotio retinae) bezeichnet man die Abhebung der inneren (neurosensorischen) Anteile der Netzhaut vom Pigmentepithel, der Versorgungsschicht. Eine Netzhautablösung tritt mit einer Häufigkeit von 1:10.000 auf.

 

Risikofaktoren:

• starke Kurzsichtigkeit

• Zustand nach Operation am Grauen Star

• Diabetes mellitus

• entzündliche Prozesse am Auge

• Tumore am Auge

• Augenverletzungen (Prellungen, schwere Fremdkörperverletzungen)

Netzhautablösungen bedrohen das Augenlicht unmittelbar und führen unbehandelt fast immer zur Erblindung.

Symptome:

• Gesichtsfeldeinschränkungen ("dunkle Wand")

• Auftreten von Lichtblitzen

• Russregen

• im fortgeschrittenen Stadium: zentrale Sehschärfe nimmt rapide ab

 

Therapie:

Netzhautrisse oder -löcher, die noch nicht zu einer Netzhautablösung geführt haben werden verschweißt, d. h. die den Riss oder das Loch umgebende Netzhaut wird an der darunter liegenden Aderhaut wieder befestigt.

 

Liegt bereits eine Netzhautablösung vor, muss eine Operation erfolgen. Netzhaut und retinales Pigmentepithel werden durch das Aufnähen einer Silikonplombe eingedellt und damit wieder zusammengebracht. Zuvor wird mit Hilfe einer Kältesonde (Kryosonde) an der Stelle des Loches eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die nach etwa zwei Wochen zu einer stabilen Narbe zwischen Netzhaut und Pigmentepithel führt.

 

Eine weitere Operationsmethode ist die Vitrektomie. Diese wird angewandt, wenn kein Netzhautloch nachzuweisen ist und die Netzhaut durch Zugkräfte der Netzhaut-Glaskörpermembranen gereizt und abgezogen wird. Bei der Vitrektomie wird der Glaskörper einschließlich der an der Netzhaut angehefteten Membranen entfernt. Danach wird die Netzhaut mit Hilfe einer Gas oder Silikonöltamponade wieder angeheftet.

 

Nach erfolgreicher operativer Wiederanlage der Netzhaut benötigt diese einige Zeit, um sich wieder zu stabilisieren. Die Gefahr von Rezidiven ist relativ hoch.

 

Prognose:

Die Prognose ist abhängig von der Dauer und Lokalisation der Netzhautablösung. Die zentralen Sehzellen sind äußerst empfindlich und werden durch Versorgungsstörungen (auch kurze) durch Unterbrechung der Nährstoffzufuhr irreversibel geschädigt.

Bei beginnenden Netzhautablösungen und Netzhautrissen/-löchern, die frühzeitig erkannt werden, ist die Prognose sehr viel besser. Hier ist die Gefahr einer Sehminderung relativ gering.

 

Siehe auch Makuladegeneration

 

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